Die Geschichte eines Gebäudes

Geschichte

Von Gieschewald nach Nikiszowiec
- die Geschichte einer einzigartigen Siedlung

Die Geschichte von Nikiszowiec geht auf den Beginn des 20. Jahrhunderts zurück, als im Zusammenhang mit der Erweiterung der Grube „Giesche“ eine Bergbausiedlung gegründet wurde. Im Jahr 1907 begann der Eigentümer des Bergwerks, das Unternehmen Georg von Giesche’s Erben, mit dem Bau einer Siedlung namens Gieschewald. Nach den schlesischen Aufständen wurde der polnische Name Nikiszowiec angenommen. Der Direktor Anton Uthemann wollte vorbildliche Arbeiterkolonien schaffen und engagierte Architekten aus Berlin, was zu ästhetisch ansprechenden und funktionalen Gebäuden führte.

Nikiszowie glich einer ummauerten Stadt mit neun großen Wohnblöcken, die über Innenhöfe und eine Vielzahl von architektonischen Details verfügten. Die Siedlung war in sich geschlossen und verfügte über öffentliche Einrichtungen und Geschäftsräume.

Bergmannskantine
- einst ein Arbeiterhotel, heute ein Restaurant

Das einzige dreistöckige Gebäude in Nikiszowiec ist die ehemalige Kantine, die ein Schlafsaal für die Bergarbeiter war. Es sollte den Kontakt zwischen den ständigen Bewohnern und den Neuankömmlingen begrenzen. Nikiszowiec wurde nach und nach besiedelt und der erste Bewohner war Karol Knosalla, der Leiter der Kantine. In der Zwischenkriegszeit wurde die Kantine zu einem Treffpunkt für verschiedene Organisationen und 1919 war sie Zeuge der Ereignisse im Zusammenhang mit dem Ersten Schlesischen Aufstand.

Obwohl das Arbeiterhotel nicht mehr existiert, blieb der Restaurantsaal für die Einwohner und Gäste von Nikiszowiec geöffnet.